Musikverein
Projektdaten
Adresse: Musikvereinsplatz 1, 1010 Wien, Österreich
Lage des Objekts: Kaiser Franz Josef stellte den Bauplatz gegenüber der Karlskirche für ein Konzerthaus der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien zur Verfügung. Neben dem Musikvereinsgebäude befinden sich das Künstlerhaus und das Hotel Imperial.
Bauherr: Gesellschaft der Musikfreunde
Herstellungskosten: ca. 19 Mio. EUR
2000 – 2002 ÖBA: DI Johannes Plessing mit KS Ingenieure
Künstlerische Gestaltung: Architekten Mack, Brada, Irresberger und Holzbauer
2003 – 2012 Generalplanung: DI Johannes Plessing und Arch. Rangel Malinov mit KS Ingenieure und Arch. Rangel Malinov
2012 Generalplanung: fortlaufend PM2 GmbH
Projektbeschreibung
Im Jahr 2000 wurde DI Johannes Plessing mit KS Ingenieure mit der örtlichen Bauaufsicht der Erweiterung betraut. Im Jahr 2003 mit der Generalplanung von Umbau-, Modernisierungs- und Renovierungsarbeiten.
Zwischen 2000 und 2003 wurde das Musikvereinsgebäude um vier neue Säle erweitert, welche unterirdisch unter dem Musikvereinsplatz lokalisiert sind. Dies sind der Gläserne Saal, der Metallene Saal, der Steinerne Saal und der Hölzerne Saal. In den folgenden Jahren fand in den Obergeschoßen eine umfassende Restaurierung des Haupteinganges, der Mitteldurchfahrt und zahlreicher historischer Räumlichkeiten statt. Die Installation einer fast unsichtbaren Wassernebel-Brandschutzanlage zum Schutz der historischen Konzertsäle stellte eine besondere Herausforderung dar.
Im benachbarten unbenutzten U-Bahnstollen folgten der Bau eines zweigeschoßigen Archivs und der Umbau der bestehenden Depoträume. Moderne Lüftungsanlagen wurden nachgerüstet und einige kunsthistorische Renovierungsarbeiten durchgeführt.
2010 stieg Arch. Rangel Malinov in die Generalplanung des Projekts ein. In diesem Jahr wurde die Dachentwässerung des Mitteltrakts vergrößert und modernisiert.
2012 wurden in Abstimmung mit dem Bundesdenkmalamt in der Bösendorferstraße zwei neue Vordächer in Stahl-Glasbauweise errichtet, die dem bestehenden Vordach am Musikvereinsplatz sehr ähnlich sind. Die Vordächer dienen als Witterungsschutz des Kassabereiches sowie des Künstlereingangs. Zusätzlich wurde der Gehsteig um zwei Meter verbreitert, um den Passanten mehr Platz zu geben und eine Verbindung zum Hotel Imperial zu eröffnen.
2014 wurde ein modernes Luftbefeuchtungssystem für den Großen Saal installiert, um vor allem im Winter die Musikinstrumente und die hölzerne Innenausstattung vor zu trockener Luft zu schützen. Weiters wurde eine Entfeuchtungsanlage in der Bibliothek des Archivs im 2. OG installiert.
2015 wurde die Kühlung in den Obergeschoßen modernisiert.
Charakteristik des Objekts
Das von Theophil Hansen geplante Gebäude wurde 1870 eröffnet, der prunkvolle Bau überraschte unter anderem mit der guten Akustik des berühmten Goldenen Saals.
2001 bis 2003 erfolgte die Erweiterung um vier neue Säle. Sie vereinen Moderne mit Tradition. Elemente wie Glas, Stein, Holz oder Metall wurden genutzt um Optik und Akustik positiv zu beeinflussen.
Aufgrund des Alters und der Bedeutsamkeit des Gebäudes spielt bei Zu- und Umbauten, sowie der Instandhaltung, der Denkmalschutz eine wichtige Rolle.